Space Packing Architecture: the Life and Work of Alfred Neumann / Bauhaus-Universität Weimar

Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar / 17. 2. – 30. 3. 2016 / přednáška Rafiho Segala 17. 2. 2016 v 17.00 hodin / vernisáž 17. 2. 2016 v 19.00 hodin

Další informace  na www.uni-weimar.de

 

Architektura zmocňující se prostoru: Alfred Neumann – život a dílo je vůbec první výstavou o díle Alfreda Neumanna (1900–1968). Neumann začínal v 60. letech v Izraeli a jeho navýsost originální architektura stála stranou kánonu tzv. mezinárodního stylu tehdejší doby: vyhnul se funkcionalistickému a ortogonálnímu výrazu a rozhodl se pro geometrii mnohostěnů, u níž se tradiční architektonické zásady prolínají s novými výrazovými způsoby. Díky jedinečným ukázkám jeho nejproslulejších staveb vnáší výstava světlo do Neumannovy expresivní architektury a metodologie designu. Vypráví různými prostředky o Neumannově architektuře a představuje dosud nezveřejněné fotografie, architektonické výkresy a modely ve velkém i  menším měřítku, které byly zhotoveny zvlášť pro tuto příležitost. V galerii budou zbudovány čtyři prostorové modely v životní velikosti podle Neumannových nejproslulejších projektů, takže návštěvníci jimi budou moci procházet a získávat vlastní autentický dojem z jeho architektonických geometrií a prostorů. Architektonické modely v menším měřítku týchž budov poskytnou ve své úplnosti kontext prostorových modelů v životní velikosti a doloží, jak Neumann pracoval vyváženě s měřítky a prvky, aby mohl ve svých návrzích vytvářet unifikovaná schémata. Výstavu doplňuje Neumannova osobní korespondence, fotografie, malby a skici. Stejnou měrou je zastoupena historická dokumentace i rekonstruované architektonické prvky v prostoru, aby se návštěvníkovi poskytla jak informace o Neumannově architektuře, tak jakýsi autentický prožitek.

Space Packing Architecture: the Life and Work of Alfred Neumann is the first-ever exhibition on the work of Alfred Neumann (1900–1968). Active in Israel in the 1960s, Neumann’s highly original architecture stands apart from the canon of International Style Modernism from this time: eschewing functionalist and orthogonal expressions, Neumann opted instead for polyhedral geometries that blended traditional architectural principles with new modes of expression. Through a unique display of his most renowned built works, this exhibition brings to light Neumann’s expressive architecture and design methodology. It will tell a story about Neumann’s architecture through various means, and will bring together never-before-seen photographs, architectural drawings, and large- and small-scale models fabricated especially for the show. Four life-size spatial modules, taken directly from Neumann’s most renowned projects, will be built at full scale in the gallery, where visitors can walk among them and experience for themselves an authentic impression of Neumann’s architectural geometries and spaces. Small-scale architectural models of these same buildings in their entirety will provide context for the life-size spatial modules, and will demonstrate how Neumann worked harmoniously among scales and elements to create unifi ed patterns in his designs. In addition an account of Neumann’s life will be presented through personal correspondences, photographs, paintings, and sketches. The exhibition balances historical documentation with reconstructed architectural elements in space to provide both an informative account of Neumann’s architecture and allow for a real, embodied experience of it. Unveiling Neumann’s work provides insight into the creative power of a highly individual architect and thinker who developed and relentlessly pursued a unique architectural language, despite confronting much resistance and hardship over his lifetime. Neumann’s contribution to the theory and practice of architecture in the middle of the twentieth century, has yet to be fully comprehended; this show is a fi rst step in doing so.

Raumpackende Architektur: Das Leben und Werk von Alfred Neumann ist die erste Ausstellung über das Werk von Alfred Neumann (1900–1968) überhaupt. Neumann begann seine Arbeit in den Sechzigerjahren in Israel und seine äußerst originelle Architektur stand abseits des Kanons des Modernismus internationalen Stils damaliger Zeit: er weichte dem funktionalistischen und orthogonalen Ausdruck aus und entschied sich für die Geometrie der Polyeder, bei der sich die herkömmlichen architektonischen Prinzipien mit den neuen Ausdrucksstilen überschneiden. Dank der einzigartigen Demonstrationen seiner berühmtesten Bauten kann die Ausstellung Neumanns expressive Architektur und seine Methodologie des Designs im neuen Licht zeigen. Anhand verschiedener Mittel erläutert sie seine Architektur und stellt bis dato unveröffentlichte, speziell für diese Gelegenheit verfertigte Fotos, architektonische Zeichnungen und Modelle im großen und kleinen Maßstab vor. In der Galerie werden vier Raummodelle nach Neumanns renommiertesten Projekten in voller Lebensgröße aufgebaut, die von den Besuchern durchgewandert werden, um eigene Impressionen von seiner architektonischen Geometrien und Räumen gewinnen zu können. Architektonische Modelle im kleineren Maßstab von denselben Gebäuden gewähren in ihrer Vollständigkeit den Kontext der räumlichen Modelle in Lebensgröße und belegen, wie Neumann ausgewogen mit den Maßstäben und Elementen arbeitete, um in seinen Entwürfen unifizierte Schemen schaffen zu können. Die Ausstellung wird durch Neumanns persönliche Korrespondenz, Fotografien, Gemälde und Skizzen ergänzt. Im gleichen Maße werden die historische Dokumentation und rekonstruierte architektonische Elemente im Raum vertreten, um den Besuchern sowohl die Information über Neumanns Architektur als auch ein gewisses authentisches Erlebnis zu gewähren.


Am 17. Februar 2016 eröffnet im Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar die Ausstellung “Raumpackende Architektur: Das Leben und Werk von Alfred Neumann”. Die Ausstellung wurde von Rafi Segal, Architekt und Professor für Architektur und Urbanistik am Massachusetts Institute of Technology (MIT) kuratiert. Durch Segals langjährige Forschungsarbeit wird das Werk des Architekten Alfred Neumann (1900–1968) erstmalig reflektiert und einem breiten Publikum vorgestellt.

Neumann begann seine Arbeit in den 1950er-Jahren in Israel, wo seine Architektur abseits stand vom Kanon des Modernismus internationalen Stils der damaligen Zeit. Neumann experimentierte in den 1960er-Jahren mit Polyederstrukturen und wachsenden Gebäudetypologien und kontrastierte damit die orthogonale Geometrie funktionalistischer Architekturen. Aus dem Maß seiner dem menschlichen Körper angepassten dreidimensionalen Raumeinheiten, entwickelte Neumann ein proportionales System, das er als EM-PHI (Humanisierung des Raumes) bezeichnete und aus dem er neue plastische Raumfiguren schuf.

Neumanns ingeniöse Entwürfe haben internationale Anerkennung erworben, in Israel stießen sie jedoch auf Widerstand. Sein Werk lenkte von der in Israel überwiegenden Hauptrichtung des internationalen Stils der Architektur ab und hat oft traditionelle und islamische Volksmotive ausgenutzt, womit es sich indirekt auf den arabischen Kontext berief.

Seine Ausbildung erwarb Neumann in den Zwanzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts in Wien, Brünn und Paris. Er arbeitete 1926/27 bei Peter Behrens in Berlin und 1928/29 bei Auguste Perret in Paris und in Algerien und in den frühen 1930igern arbeitete er an der Konzeption moderner funktionalistischer Gebäude und Wohnbauten in Brünn mit. 1934 reiste Neumann in das südafrikanische Kaptstadt, wo er bis Mitte 1936 im prominenten Architekturbüro Kalenbach, Kennedy und Furnes wirkte. 1936, zu einer Zeit wachsender Gefahr durch Hitlers Deutschland, kehrte er nach Brünn zurück. 1938 mit dem Münchner Abkommen und der Entstehung des Protektorats Böhmen und Mähren wurde aus dem kosmopolitischen Architekten ein Hilfsarbeiter mit dem Davidstern. Neumann überlebte das Konzentrationslager Theresienstadt und zog 1949 in den neuentstandenen Staat Israel, wo er zunächst als Lehrer und ab 1953 als Dekan am Technion in Haifa tätig wurde. Im Jahre 1959 gründete er mit seinen früheren Studenten Zvi Hecker und Eldar Sharon in Tel Aviv ein Architekturbüro, das durch Entwürfe für das Rathaus von Bat Jam, das Beit Dubiner in Ramat Gan, die Schulsynagoge in Mitzpe Ramon, zahlreiche Wohnbauten und Ferienarchitekturen bekannt wurde. 1966 verlässt Neumann Israel und zieht ins kanadische Québec, wo er bis zu seinem Tod 1968 eine Dauerstelle als Lehrer an der Laval Universität übernimmt und Zvi Hecker die Aufsicht über die Vollendung ihrer gemeinsamen Arbeiten in Israel überlässt.

Diese Ausstellung präsentiert ausgewählte Projekte im Werk Neumanns und stellt bis dato unveröffentlichte Fotos, architektonische Zeichnungen und Modelle vor. Sie wird durch Neumanns persönliche Korrespondenz, Fotografien, Gemälde und Skizzen ergänzt.

Die Ausstellung wird am 17. Februar 2016, 17 Uhr mit einem Vortrag von Prof. Dr. Rafi Segal und der Moderation durch Prof. Dr. Ines Weizman feierlich im Hauptgebäude der Universität eröffnet. Im Anschluss werden Gäste und Studierende in einem Rundgang Gelegenheit haben, noch einmal vertiefende Fragen zur Ausstellung und zum Vortrag zu stellen.

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